Leuchttürme, Leuchttürme in Kanadas Osten soweit das Auge reicht. Auch abseits der Leuchtturm-Route sind sie zu finden. Für Leuchtturm-Fans ein Muss! Aber auch Naturliebhaber kommen auf ihre Kosten.
Kanadas Osten hat eine Menge zu bieten. Neben Leuchttürmen auch jede Menge Natur und Ruhe. Zumindest im Juni sind die Touristenströme überschaubar, sodass Du viele Orte allein genießen kannst. Wir haben uns 24 Tage für die Gesamtstrecke von 5746 km Zeit genommen. Gesehen haben wir die folgenden Highlights:
Halifax ist ein guter Ausgangspunkt für eine Rundreise durch Kanadas Atlantikprovinzen
Halifax ist eine überschaubare Stadt. Besonders gut haben uns die „Historic Properties“ im Hafenbereich gefallen. Auch die Zitadelle ist einen Besuch wert.
Entlang der Leuchtturm-Route

Zum Pflichtprogramm einer Tour durch Kanadas Osten gehört der berühmteste Leuchtturm der Route in Peggy’s Cove. Er ist der erste Leuchtturm auf der „Lighthouse Route“, die von Halifax bis Yarmouth im Südwesten Nova Scotias führt. Du kannst von Halifax aus auch einen Tagesausflug nach Peggy’s Cove unternehmen. Der Leuchtturm ist wirklich sehenswert, aber touristisch stark frequentiert. Dennoch ein Muss!
Wir sind die Leuchtturm-Route in zwei Etappen gefahren. Einen Zwischenstopp haben wir in Shelburne eingelegt. Es ist aber besser mehr Stopps einzuplanen, wenn Du die Route komplett genießen möchtest. Denn es gibt viel zu sehen. Neben Leuchttürmen findest Du wundervolle Buchten, idyllische Städtchen wie Mahone Bay oder das UNESCO-Weltkulturerbe Lunenburg, den angeblich schönsten Strand Nova Scotias sowie East und West Berlin – allerdings ohne Mauer. Teile der Berliner Mauer haben wir später in der Stadt Truro gefunden.
Extremer Tidenhub an den Hopewell Rocks
Auf dem Weg nach New Brunswick haben wir den spektakulären Balancing Rock am Digby Neck sowie des Cape Split mit wundervollem Blick auf das Minas Basin besucht.
Den spektakulären Tidehub von bis zu 16m an den Hopewell Rocks wollten wir uns nicht entgehen lassen. Hier solltest Du versuchen, die Rocks bei Ebbe und bei Flut zu sehen, damit Du den Unterschied siehst.
Bei Anne of Green Gables auf Prince Edward Island
Es gibt zwei Möglichkeiten nach Prince Edward Island (PEI) zu kommen: Über die 13km lange Confederation Bridge von New Brunswick aus oder von Caribou in Nova Scotia per Fähre. Wir haben auf dem Hinweg die Brücke und auf dem Rückweg die Fähre genommen. Das passte optimal in unsere Route. PEI ist bekannt aus den Büchern um Anne of Green Gables. Du kannst Green Gables , Avonlea, das Anne of Green Gables Museum besuchen. Es gibt sogar ein Anne of Green Gables Musical in Charlottetown.
Auch wenn ich die Anne-Bücher in meiner frühen Teeniezeit verschlungen habe, haben wir uns die Anne-Touristenattraktionen gespart und lieber die Natur PEI genossen. Das lohnt sich! Die Insel hat rötliche Sandstrände und Felsklippen. Charlottetown ist ein süßes kleines Städtchen. Nur den im Reiseführer angepriesenen Elephant Rock fanden wir nicht spektakulär. Von einem Elefanten war da nicht viel zu sehen. Das Meer hat diesen schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Natürlich gibt es auch auf Prince Edward Island diverse Leuchttürme. Wenn Du das East Point und North Cape Lighthouse besucht hat, bekommst Du ein sogenanntes Tip-to-Tip-Certificate. So beschäftigt man Touristen.
Cape Breton National Park und Sydney
Der schöne Cape Breton National Park liegt im Nordosten von Nova Scotia. Leider hatten wir Pech mit dem Wetter, sodass die Ausblicke insbesondere auf der westlichen Seite eher trüb ausfielen.
Das Fortress of Louisbourg südöstlich von Sydney hat uns positiv überrascht. Es ist eine alte französische Festung aus dem 18. Jahrhundert, die zweimal von den Briten eingenommen wurde. Das heutige Fort ist eine Rekonstruktion von ca. 1/4 der ursprünglichen Anlage, was immer noch sehr groß ist. Überall laufen Leute in Kostümen herum und sprechen einen ggf. auch auf Französisch an. Natürlich gab es auch eine Demonstration eines Kanonenschusses.
Grandiose Landschaften, Elche und Eisberge in Neufundland
Neufundland erreicht man über eine 6-stündigen Fährfahrt. Was wir erst auf der Fährüberfahrt von Einheimischen erfahren haben: Fahrt nicht nach Einbruch der Dunkelheit dort mit dem Auto! Die Gefahr ist groß, einen Elch zu übersehen. Und das ist weder für den Elch noch die Autoinsassen eine erfreuliche Begegnung. Dummerweise hatten wir eine Unterkunft recht weit entfernt vom Hafen gebucht. Dank der langen Tage im Juni haben wir sie glücklicherweise knapp vor Sonnenuntergang erreicht.

Naturfreunde kommen in Neufundland oder Newfoundland – was die Einheimischen „Newfndland“ aussprechen – auf ihre Kosten. Besonders der Western Brook Pond im Gros Morne National Park ist atemberaubend. Der Pond sieht aus wie ein Fjord. Allerdings besitzt er keine Verbindung zum Meer und ist mit (äußerst reinem) Süßwasser gefüllt. Die Bootstour darauf „durften“ wir zweimal machen. Am ersten Tag lagen viele der Berge in den Wolken, sodass die Tour abgebrochen wurde und wir kostenlos am nächsten Tag nochmal mitfahren durften. Auf dem Rückweg nach der ersten Fahrt konnten wir unseren ersten wildlebenden Elch beobachten.
Von Eisbergen und Papageientauchern

Twillingate und die Iceberg Alley haben uns ebenso gut gefallen. Wir hatten dir Tour extra im Juni geplant, um Eisberge sehen zu können. Und wir hatten Glück. Ein weiteres Highlight war die Kolonie von Papageientaucher (Puffins) in Bonavista. Und natürlich gab es auf Neufundland auch wieder Leuchttürme zu sehen.
In St. John`s – unserer letzten Station – beginnt die „mile 0“ des Trans Canada Highways. Im Vergleich zum Endpunkt auf Vancouver Island ist der Startpunkt aber deutlich weniger schön gestaltet.
Fazit und Tipps zu Unterkünften und Verpflegung
Für Übernachtungen können wir Bed & Breakfasts empfehlen. Unsere Gastgeber waren alle sehr nett, die Zimmer liebevoll und sehr gut ausgestattet. Dazu gab es ein ziemlich gutes und reichhaltiges Frühstück. Einmal auch Pech und es gab nur Porridge und Apfelmuffins. Vom Essen her konnten wir uns in Nova Scotia, New Brunswick und PEI nicht beklagen. Auf Prince Edward Island haben wir gewagt, einen ganzen Hummer zu verspeisen, der dort in riesigen Touristenfallen angeboten wird. Nur in Neufundland ist die Restaurantauswahl begrenzt. Es gab es meist nur Frittiertes (Fisch oder Muscheln mit Pommes).
Eine Reise durch die Atlantikprovinzen in Kanadas Osten lohnt sich. Du findest neben Leuchttürmen wunderschöne Natur und süße kleine Städtchen. Touristisch war die Gegend 2009, als wir die Reise unternommen haben, nicht überlaufen. Mehr Impressionen findest Du in meiner Bildergalerie.